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Hautirritationen, die einfach nicht verschwinden wollen

By Dr Andy Richardson BVSc CertAVP(ESM) MRCVS, NAF Veterinary Director

Das Problem

Lang anhaltender Juckreiz ist eine der frustrierendsten Erkrankungen für Pferdebesitzer und Tierärzte gleichermaßen. Die Ursache zu verstehen und die Anzeichen zu behandeln kann ein sehr komplexer Prozess sein.

Juckreiz hat bei Pferden mehrere potenzielle Folgen, darunter:

  • Selbstverschuldete Traumata (Selbstverletzung)
  • Haarausfall
  • Hautläsionen einschließlich Verdickung, Krustenbildung und Knötchen
  • Sekundäre Infektionen aufgrund der Hautläsionen
  • Beeinträchtigung des Wohlbefindens
  • Beeinträchtigung des Pferdes während der Arbeit
  • Optische Verunstaltung der Haut

Die Ursache

Es gibt viele mögliche Ursachen für Hautreizungen bei Pferden:

Fakten über Fakten - Allergene, Überempfindlichkeit und Nesselsucht

Ein Allergen ist ein Stoff, der eine allergische Reaktion hervorruft. Allergene sind in der Regel harmlose Stoffe, die bei empfindlichen Personen eine Reaktion auslösen können. Dieser Prozess beginnt im Immunsystem und führt zu einer ungewöhnlich heftigen Reaktion, die als Überempfindlichkeitsreaktion bezeichnet wird. Bei Allergenen, die Hautprobleme verursachen, führt diese Reaktion in der Regel zu Juckreiz, erhabenen Beulen oder Schwellungen der Haut, die als Urtikaria bezeichnet werden.

Sommerekzem

Was ist das Sommerekzem?

Pferde mit anhaltendem Juckreiz in den Frühlings-/Sommermonaten sind meist von einer Form der Insektenstichüberempfindlichkeit betroffen¹, die auch als "Sommerekzem" bezeichnet wird. Das Sommerekzem wird durch eine spezifische Allergie gegen den Speichel der Stechmückenart Culicoides verursacht.

Die Culicoides-Mückenarten sind weltweit in Pferdepopulationen verbreitet. Die einzige Ausnahme ist Island¹. Es gibt ein ausgeprägtes saisonales Muster des Sommerekzems, das mit der saisonalen Aktivität der Mücken übereinstimmt, so dass die Krankheit nur vom späten Frühjahr bis zum Spätherbst auftritt. In lang andauernden Fällen können die klinischen Anzeichen auch in den Wintermonaten auftreten, obwohl zunächst alternative Ursachen für ganzjährige Hautreizungen in Betracht gezogen werden sollten.

Diagnose

Die Diagnose des Sommerekzems wird in der Regel durch eine Kombination aus dem Vorhandensein der Culicoides-Mücke, dem saisonalen Charakter der klinischen Symptome und der klassischen Verteilung der Läsionen gestellt. Serologische (Blut-) oder intrakutane Tests können ebenfalls nützlich sein, obwohl die Ergebnisse ungenau sein können.

Klinische Anzeichen

Typische klinische Anzeichen für das Sommerekzem entstehen aus starkem Juckreiz und dem daraus folgenden selbstverletzendem Verhalten:

  • Abgebrochene Mähnen- und Schweifhaare
  • Ausgedünnte Mähne
  • Haarausfall an der Schweifrübe
  • Verdicktes Haar, das häufig gewellt aussieht

Versorgung

Dafür zu sorgen, dass das Pferd nicht mit Mücken in Kontakt kommt, ist die naheliegendste Lösung, dies gestaltet sich in der Praxis jedoch äußerst schwierig. Da die Erkrankung durch eine allergische Reaktion auf den Speichel verursacht wird, kann der Juckreiz bereits durch eine geringe Anzahl von Bissen ausgelöst werden. Was helfen kann ist, das Pferd während des Tages in einem gegen Insekten geschützten Stall unterzubringen, auch ein Ventilator kann helfen, da diese Mücken eher schwache Flieger sind. Außerdem ist es ratsam, häufig Fliegenspray einzusetzen.

Was die Behandlung der auftretenden Symptome angeht, so besteht die primäre pharmazeutische Behandlung in der Gabe von Kortison. Die Langzeitanwendung von Kortikosteroiden (Kortison) wird mit Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, so dass Pferde, die diese Therapie erhalten, insbesondere auf Hufrehe sorgfältig überwacht werden müssen².

Natürliche Antioxidantien auf pflanzlicher Basis und die Unterstützung der entzündungshemmenden Reaktion haben sich als vorteilhaft erwiesen, um die Schwere der Hautreizungen zu lindern und die Intensität der klinischen Anzeichen zu verringern.

Versorgung von Pferden oder Ponys mit Juckreiz

Für einige bestimmte Ursachen von Hautreizungen, die sich leicht diagnostizieren lassen, gibt es spezifische und wirksame Behandlungen. Beispiele sind Ektoparasiten wie Läuse oder Milben oder Pilzerkrankungen der Haut wie Ringelflechte.

Bei allergischen Hautkrankheiten ist es viel schwieriger, sowohl den genauen Auslöser zu diagnostizieren als auch zu behandeln. Wie im obigen Abschnitt erläutert, ist das Sommerekzem eine besondere Form der allergischen Hauterkrankung.

Wenn die Ursache der allergischen Hauterkrankung ermittelt werden kann, ist die Beseitigung dieses spezifischen Allergens eindeutig die wirksamste Lösung. In der Realität kann es sehr schwierig sein, das spezifische Allergen zu identifizieren. Das Prinzip der Ausschlusstests besteht darin, potenzielle Allergene aus der Umgebung auszuschließen und das Pferd auf eine Verbesserung des Schweregrads der Symptome hin zu beobachten; dies kann jedoch ein langwieriger und frustrierender Ansatz sein. Serum- und Intrakutantests auf Allergene sollen dieses Problem lösen, indem sie nach dem spezifischen Allergen suchen. Die Ergebnisse sind jedoch keine exakte Wissenschaft und können zweideutig sein, da sie oft mehrere Allergene als Ursache vermuten lassen. Selbst wenn das/die auslösende(n) Allergen(e) identifiziert werden kann/können, ist es unter Umständen nicht möglich, sie vollständig aus der Umgebung des Pferdes zu eliminieren - die Culicoides-Mücke, die das Sommerekzem verursacht, ist hierfür ein gutes Beispiel.

Welche Möglichkeiten gibt es also, die Symptome einer allergischen Hauterkrankung einzudämmen, wenn das Allergen nicht vollständig beseitigt werden kann?

Die Hauptstütze der pharmazeutischen Behandlung ist traditionell die Verwendung von Kortikosteroiden. Kortikosteroide wirken, indem sie die Immunreaktion dämpfen und somit die Schwere des nachfolgenden Juckreizes verringern. Die Langzeitanwendung von Kortikosteroiden sollte mit Vorsicht angegangen und mit Ihrem Tierarzt besprochen werden, da Bedenken hinsichtlich der Nebenwirkungen bestehen, nicht zuletzt, weil jedes Pferd ein anderes Risiko aufweist. Die Forschung zu diesem Zusammenhang ist noch nicht abgeschlossen, aber es besteht die Sorge, dass Kortikosteroide in Einzelfällen eine besonders schwere Hufrehe auslösen können. Dieses Risiko kann sich bei langfristiger Anwendung noch verschlimmern.

Es wird auch erforscht, inwieweit adaptogene Kräuter eine normale Immunreaktion unterstützen können und somit eine zusätzliche Option zur Linderung und Kontrolle darstellen. Während weitere Studien bei Pferden erforderlich sind, zeigte eine von einem amerikanischen Veterinär-College durchgeführte Studie über eine synergistische Mischung pflanzlicher Inhaltsstoffe zur Bekämpfung allergischer Hauterkrankungen bei Hunden einige vielversprechende Ergebnisse³.

Selected References: